Kleine Anfrage vom 04.11.2022 von Julia Kahle-Hausmann, Rodion Bakum, Thorsten Klute, Christina Weng, Alexander Vogt, Lisa-Kristin Kapteinat, René Schneider
Textauszug:
Die Landesregierung hat in ihrer Antwort auf die Kleine Anfrage 467 mit der Drucksache 18/967 den Anlass der Polio-Ausbrüche in New York und London gänzlich ignoriert. Mittlerweile wurden beispielsweise auch im Abwasser in Jerusalem zirkulierende impfstoffabgeleitete Polioviren (cVDPV2) festgestellt . Israel reiht sich damit in die WHO-Liste von insgesamt 27 Ländern ein, in welchen ein Polio-Ausbruch festgestellt wurde.
Die Ausbreitung des Poliomyelitis-Virus muss nach wie vor verhindert werden, die endgültige Ausrottung ist noch keine Realität und kann daher auch uns in Nordrhein-Westfalen betreffen. Eine von Deutschland organisierte Geberkonferenz hat am 18. Oktober 2022 im Rahmen der Globalen Initiative zur Ausrottung von Polio (GPEI) insgesamt 2,7 Milliarden Euro zum Impfen von 370 Millionen Kinder bis 2026 mobilisieren können. Deutschland trägt hierzu insgesamt 72 Millionen Euro bei.
Vertretende der Geschäftsstelle der STIKO am RKI in Berlin, der Geschäftsstelle der Nationalen Kommission für die Polioeradikation in Deutschland und des Nationalen Referenzzentrums für Poliomyelitis und Enteroviren am RKI in Berlin mahnen in einem Artikel im Deutschen Ärzteblatt, die Polioimpfung nicht zu vergessen. Neben einer notwendigen Impfquote von über 95% – bei einer aktuell bundesweiten Quote von 90,1% für drei Impfstoffdosen im Alter von 15 Monaten mit starken Schwankungen zwischen den Bundesländern – kann die abwasserbasierte Überwachung der Polioviren eine angemessene Reaktion auf die gegenwärtige Verbreitung sein.
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Die Antwort der Landesregierung finde Sie hier: